Hans Wolff (1938–2023) – Ein Leben für Wissenschaft und Bildung
Hans Wolff, geboren am 20. Dezember 1938 in Leipzig und verstorben am 17. November 2023, war ein bedeutender deutscher Mathematiker und Hochschulreformer. Seine berufliche Laufbahn prägte maßgeblich die Entwicklung der Hochschulbildung in Deutschland und darüber hinaus.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs Wolff in Niedersachsen auf und besuchte von 1946 bis 1949 die Volksschule in Wahrstedt. Anschließend legte er sein Abitur an der Neuen Oberschule in Braunschweig ab. Von 1958 bis 1964 studierte er Mathematik und Physik an der Technischen Hochschule Braunschweig. Sein akademischer Weg führte ihn zu einer Promotion 1969 bei Ernst Henze und einer Habilitation im Fach Mathematik 1979. Bereits 1984 wurde er zum außerplanmäßigen Professor an der Technischen Universität Braunschweig ernannt.
1987 trat Wolff eine Professur an der Universität Ulm an, wo er als Dekan der Fakultät für Mathematik und Wirtschaftswissenschaften und später als Rektor der Universität (1995–2003) seine Spuren hinterließ. Als erster Ulmer Rektor wurde er zudem Vorsitzender der Landesrektorenkonferenz Baden-Württemberg (1998–2000) und Mitglied im Senat der Hochschulrektorenkonferenz (1998–2003). Seine Leidenschaft für Bildung und Wissenschaft zeigte sich auch international: Ab 2003 war er Vice-Chairman des Board of Trustees der German University in Cairo (GUC).
Besonders prägend für das Hochschulwesen war seine Rolle als Gründungspräsident der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW), eine Position, die er 2009 antrat. Mit seiner visionären Führung legte er die Grundlage für den Erfolg dieses einzigartigen dualen Studienmodells. 2011 übergab er die Präsidentschaft an seinen Nachfolger, blieb jedoch als prägende Figur des deutschen Bildungswesens in Erinnerung.
Neben seiner wissenschaftlichen Tätigkeit engagierte sich Hans Wolff auch in der Kommunalpolitik. Als Samtgemeindebürgermeister von Velpke und Mitglied des Kreistages erwarb er wertvolle politische Erfahrung.
Hans Wolff wurde im Laufe seines Lebens mehrfach für seine Verdienste ausgezeichnet. 2004 erhielt er das Bundesverdienstkreuz am Bande, 2005 wurde er zum Ehrenbürger der Universität Ulm ernannt, und 2011 wurde ihm der Verdienstorden des Landes Baden-Württemberg verliehen.
Hans Wolff hinterlässt nicht nur eine beeindruckende akademische und politische Laufbahn, sondern auch ein reiches Erbe in der deutschen Hochschulbildung.
Er war verheiratet und hinterlässt ein Kind.